Dialogschritt 4: Geeignete Zielgrößen konkretisieren, quantifizieren und verankern

Mit diesem Dialogschritt wird die Zielformulierung konkretisiert und quantifiziert. Zunächst muss eine Zielgröße gefunden werden, an der positive oder auch negative Veränderungen abgelesen werden können, z. B. die Gehstrecke. Hierzu bestimmt man den aktuellen Ist-Wert sowie den Sollwert dieser Zielgröße, der angestrebt wird: 

  • Zielgröße finden, an denen eine Veränderung abgelesen werden kann:
    • Woran erkennen Sie, dass eine Veränderung eingetreten ist?
    • Wie könnten Sie erkennen, dass Sie ihre Gehstrecke erweitert haben?
  • Die Zielgröße und der Sollwert ist auf dem Arbeitsblatt im Feld: Mein Ziel für die Reha (Sollwert) einzutragen:
    • Sollwert festlegen: Wie soll es sein? Was wäre für Sie eine bedeutsame Veränderung?
  • Istwert festlegen: Wie ist es jetzt? Wie lange können Sie ohne Pause laufen?

Nicht immer finden sich direkt quantifizierbare oder messbare Zielgrößen. Wie oben bereits erläutert, besteht eine Lösung besteht darin, subjektive Einschätzungen (z. B. Schmerzen) mithilfe von sogenannten Rating-Skalen zu objektivieren. Die numerische Ratingskala (NRS) ist in Intervalle unterteilt. Sie wird häufig in der Schmerzforschung und Schmerztherapie eingesetzt. Ihre Endpunkte markieren extreme Zustände, wie 0= kein Schmerz und 10= stärkster bisher erlebter Schmerz. Ein anderes Beispiel für eine Ratingskala ist die kontinuierliche visuelle Analog-Skala (s. Abbildung 9).

Die Fragen in diesem vierten Dialogschritt für das Ziel Schmerzreduktion könnten z. B. so lauten:

  • Wie stark sind die Schmerzen jetzt?
  • Um wie viele Einheiten (die 10er-Skala zugrunde gelegt) sollten die Schmerzen (dauerhaft) reduziert sein, wenn Sie die Klinik verlassen? Was würden Sie als bedeutsame Veränderung werten?