Was bringt die kontinuierliche Einbindung des Rehabilitanden?

Die Bearbeitung von Reha-Zielen zwischen Behandlern und Rehabilitand ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht auf eine bestimmte Reha-Phase begrenzt werden kann.

Die gemeinsame und schriftliche Zielvereinbarung zu Reha-Beginn

  • stellt die zentrale Grundlage für eine an den Wünschen und Bedürfnissen der Rehabilitanden ausgerichtete Therapie dar,
  • unterstützt eine strukturierte und bedarfsorientierte Therapieplanung sowie ein patientenorientiertes Vorgehen,
  • verdeutlicht die aktive Rolle der Rehabilitanden und unterstützt deren Ãœbernahme von Eigenverantwortung und
  • verbessert die Kommunikation im Reha-Team.

Das Gespräch über Reha-Ziele bzw. Therapie-Ziele im Verlauf der Rehabilitation

  • dient dem rechtzeitigen Erkennen von Widerständen, Schwierigkeiten und Änderungswünschen der Rehabilitanden sowie dem Klären von Problemen,
  • ermöglicht eine bedarfsorientierte Anpassung der Reha-Ziele bzw. Therapie-Ziele im Reha-Verlauf und
  • erfordert eine aktive Beteiligung der Rehabilitanden im Reha-Prozess.

Die gemeinsame Zielüberprüfung zwischen Reha-Team und Rehabilitand zu Reha-Ende

  • dient der Klärung von Unsicherheiten und Schwierigkeiten im Reha-Verlauf
  • identifiziert Unterstützungsbedarf für zu Hause,
  • liefert dem Reha-Team wichtige Hinweise zur wahrgenommenen Betreuung, Patientenzufriedenheit und Behandlungsakzeptanz und
  • kann im Rahmen der internen Qualitätssicherung zur Identifikation von Stärken und Schwächen der eigenen Einrichtung herangezogen werden.

Die Zielerreichung kann in Textform dokumentiert oder mit Hilfe von „Zielannäherungsskalen“ (s. Abb. 9 und 10) visualisiert werden. Nähere Hinweise für die Überprüfung der Zielerreichung und dafür geeignete Methoden finden sich unter 2.3 Zielerreichung überprüfen.

Die Rehabilitanden können z.B. im Rahmen folgender Möglichkeiten aktiv in die Arbeit des Teams eingebunden werden:

  • Vereinbarung von Anfangs- und Wochenzielen, die im Rahmen der Visite regelhaft besprochen und ggf. angepasst werden,
  • Reflexion der Zielerreichung mit Hilfe eines Selbstreflexionsbogens, der als Gesprächsgrundlage zwischen Arzt oder Psychologe bzw. Psychotherapeuten und Rehabilitand herangezogen wird sowie
  • die Teilnahme des Rehabilitanden an Therapiegesprächen des Reha-Teams (s. Abb. 19).

Darüber hinaus sollten auch Ziele für die Zeit nach der Rehabilitation besprochen werden. Diese

  • unterstützen den Alltagstransfer und fördern die Nachhaltigkeit der Rehabilitation,
  • schärfen das Bewusstsein der Rehabilitanden, dass der Gesundungsprozess nicht mit dem letzten Tag der Rehabilitation beendet ist und
  • bereiten die anschließende Betreuung vor.